Spezifikation und Klassifizierung von Luftfiltern
Unsere atmosphärische Luft enthält eine Vielzahl von Fremdstoffen, die sich aus festen Partikeln, Rauchgasen, Nebeln und verschiedenen Fasern zusammensetzt. Die in der Atemluft schwebenden Partikel werden Aerosole genannt. Erkenntnisse über die Schadstoffkonzentration und deren Auswirkungen haben zum Einsatz von Luftfiltern in verschiedenen Bereichen, besonders aber in der Reinigung der Zuluft von Lüftungs- und Klimaanlagen, geführt. Hierbei wird generell zwischen Grobstaub- und Feinstaub- bzw. Schwebstofffiltern unterschieden.
Die jeweiligen Filterleistungen sind z. T. stark abhängig von verschiedenen Parametern wie Anströmgeschwindigkeit, Luftfeuchte usw. Im Hinblick auf hygienische Aspekte (Anreicherung von Mikroorganismen in den Filtern) darf die
maximale Enddruckdifferenz jedoch nicht das alleinige Kriterium für die Standzeit eines Filters darstellen. Die Staubspeicherfähigkeit eines Filters wird in Gramm angegeben und beschreibt, wieviel Prüfstaub unter den Testbedingungen von dem Filtermedium gespeichert wird, bis die Enddruckdifferenz erreicht wurde. Die verschiedenen Prüfmöglichkeiten und die unterschiedlichen Anforderungen für die Luftreinhaltung können nicht direkt miteinander verglichen werden. Aber unter sich ähnelnden Testvorgaben lässt sich eine gute Basis für den Vergleich der Standzeiten verschiedener Filtermedien darstellen.
Für gasförmige Luftverunreinigungen, die in geringen Konzentrationen auftreten, bietet WLF Filter 2000 verschiedene Aktivkohlen für Standardund Spezialbereiche an. Imprägnierte Aktivkohlen sind für besonders effektive Abscheidung in speziellen Anwendungsgebieten (z. B. Säuredämpfe, Ammoniak, Schwefelwasserstoff, Methyl-Jodid) ausgelegt.
Luftfilter für den Einsatz im Klima- und Lüftungsbereich werden nach unterschiedlichen Standards bewertet. Im europäischen Raum findet die Norm EN 779 fast ausschließlich Verwendung, wenn es um die Klassifizierung von Grob-, Medium- und Feinstaubfiltern geht. Schwebstofffilter hingegen werden nach einem anderen Verfahren beurteilt, welches in der EN 1822 beschrieben ist. Es wird zwischen EPA (Efficient Particular Airfilter), HEPA (High Efficient Particular Airfilter) und ULPA (Ultra Low Penetration Airfilter) unterschieden. Nachfolgende Tabelle zeigt die üblichen Normen und die entsprechenden Klassifizierungen.
Aufgrund der unterschiedlichen Abscheidefähigkeit und der unterschiedlichen Anwendungsgebiete wurden differenzierte Testverfahren entwickelt:
Grobstaubfilter der Klassen EN 779 G1 bis G4 werden mit synthetischem Staub beaufschlagt, um den gravimetrischen Abscheidegrad zu ermitteln.
Feinstaubfilter der Klassen EN 779 M5 bis F9 hingegen mit DEPrüfaerosol, o.ä Aerosolen, um den Wirkungsgrad zu ermitteln. Der mittlere Wirkungsgrad wird mit Partikelzählern für eine Korngröße von 0,4 [μm] bestimmt. Für die Feinstaubfilterklassen F gelten Mindesteffizienzwerte (M.E.).
EPA / HEPA / ULPA Filter der Klassen EN 1822 E10 bis U17 hingegen werden über den Abscheidegrad der sog. „Most Penetrating Particle Size“ (MPPS) gemäß DIN EN 1822 bestimmt. Die MPPS liegt je nach Filterkonfiguration zwischen 01 und 0,3 [μm].